Presse
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Bericht der Lokalzeit Bergisch Land (Lutz Polanz, WDR, 08.10.2011)

Lokomotiven und Legenden (WDR Heimatflimmern, 24.11.2023)

Der Bericht über die Nordbahntrasse ist im Film von Minute 35:00 bis Minute 40:15 zu finden.

Benny Krüger von der Wuppertalbewegung und der Fahrer des Hubsteigers im Einsatz bei der Schilder-Montage am Rotter Tunnel in Barmen.
Foto: Rolf Dellenbusch
Wuppertalbewegung wieder aktiv
Trasse: Alle Tunnel jetzt beschildert
Wuppertaler Rundschau, 27.08.2021

Wuppertal. Die „Arbeitsgruppe Eisenbahngeschichte und Draisinen“ der Wuppertalbewegung ist bereits weit über die Stadtgrenzen durch die Draisinenstrecke am Loh bekannt.

Menschen aller Generationen begeistert es hier regelmäßig, auf den originalen Eisenbahnschienen der Nordbahntrasse über Weichen und vorbei an Signalen, den ursprünglichen Zweck der Nordbahntrasse zu erleben.
Zum Zeitpunkt der Gründung der Arbeitsgruppe war die Idee der Draisinenstrecke allerdings noch nicht geboren: Vielmehr sollte entlang der gesamten Nordbahntrasse die Geschichte des heutigen Rad-Wanderweges erlebbar gemacht werden, indem an vielen Stellen Relikte aus der Eisenbahn-Zeit erhalten, restauriert und gepflegt werden – beispielsweise die Bahnsteige, die Schilder und Signale. Kilometersteine und die Stationsschilder wurden zu diesem Zweck vor dem Bau der Trasse gesichert, teilweise restauriert, aber auch zum großen Teil anhand von historischen Plänen, Bild- und Videomaterial rekonstruiert.

Diese umfangreiche ehrenamtliche Arbeit macht die Trasse attraktiver und interessanter als sie ohnehin durch ihre Topographie ist, verleiht ihr einen einzigartigen Charme und hilft nicht zuletzt den Besuchern zur Orientierung.
Neben der vollständigen Beschilderung der Bahnhöfe und Haltepunkte sind nun auch die Tunnel der Trasse nach historischem Vorbild beschildert. Jetzt steht an jedem Tunnelportal der Name und die Länge des Trassentunnels. Möglich wurde diese Beschilderung durch die großzügige Unterstützung und Spendenbereitschaft der Firma Klar, die die Schilder nach den Druckdaten der Arbeitsgruppe gefertigt hat – und mit Unterstützung der Wuppertaler Stadtwerke, die für die Montage einen Hubsteiger zur Verfügung gestellt hatte.

Zu jedem Tunnel gibt es jetzt den Namen und die Länge. Foto: Rolf Dellenbusch
Verkehr in Wuppertal:
Neue Schilder für die Nordbahntrasse
WZ, 24.08.2021

Stadtteile. Nach den alten Bahnhöfen hat die Arbeitsgruppe Eisenbahngeschichte jetzt auch Hinweise auf die Tunnel angebracht.

Eine Beschilderung für die ehemaligen Bahnhöfe und Haltepunkte an der Nordbahntrasse gibt es seit einigen Monaten schon. Jetzt hat die Arbeitsgruppe Eisenbahngeschichte und Draisinen der Wuppertalbewegung noch einmal nachgelegt: So steht nun an jedem Tunnelportal der Name und die Länge des Trassentunnels.
Die Arbeitsgruppe um Rolf Dellenbusch ist bereits weit über die Stadtgrenzen durch die Draisinenstrecke am Loh bekannt. Jung und Alt können dort regelmäßig auf den originalen Eisenbahnschienen der Nordbahntrasse über Weichen und vorbei an Signalen den ursprünglichen Zweck der Nordbahntrasse erleben.

Zum Zeitpunkt der Gründung dieser Arbeitsgruppe war die Idee der Draisinenstrecke allerdings noch nicht geboren, viel mehr sollte entlang der gesamten Nordbahntrasse die Geschichte des heutigen Rad-Wanderweges erlebbar gemacht werden, indem an vielen Stellen Relikte aus der Zeit als Eisenbahntrasse erhalten und gepflegt werden, wie beispielsweise die Bahnsteige, die Schilder und Signale. Kilometersteine und die Stationsschilder wurden zu diesem Zweck vor dem Bau der Trasse gesichert, teilweise restauriert, aber auch zum großen Teil anhand von historischen Plänen, Bild- und Videomaterial rekonstruiert.
„Diese umfangreiche Arbeit macht die Trasse attraktiver und interessanter, als sie ohnehin durch ihre Topographie ist, verleiht ihr einen einzigartigen Charme und hilft nicht zuletzt den Besuchern zur Orientierung“, so Dellenbusch. Die neueste Beschilderung der Tunnel wurde möglich durch die Unterstützung und Spendenbereitschaft der Firma Klar, die die Schilder nach den Druckdaten der Arbeitsgruppe gefertigt hat und den Einsatz der WSW, die für die Montage in der vergangenen Woche einen Hubsteiger zur Verfügung gestellt hatte - inklusive eines Fahrers, der Benny Krüger bei der Montage unterstützt hat, so Dellenbusch.
(Red)

Die Wuppertalbewegung hat auf der Nordbahntrasse neue Stationsschilder aufstellen lassen. Foto: Wuppertalbewegung
Nordbahntrasse:
Neue Schilder für die alten Bahnhöfe
Manuel Praest, WZ, 11.07.2021

Stadtteile. Dank der Unterstützung verschiedener Firmen gibt es nun wieder überall Orientierungspunkte auf der Strecke.

Auf mehr als 20 Kilometer zieht sich die Nordbahntrasse durch Wuppertal – und jetzt stehen auch an fast allen ehemaligen Bahnstationen der Rheinischen Strecke wieder Stationsschilder. „Meines Wissens gibt es die komplette Beschilderung ehemaliger Bahntrassen nur auf der Nordbahntrasse“, ist Rolf Dellenbusch von der Wuppertalbewegung stolz. Auch am Bahnhof Mirke, wo aktuell noch keins hängt, wird es wieder eins geben. Man suche einen Standort, so Dellenbusch.

Was für die einen eine schöne Erinnerung an ehemalige Bahnfahrten ist, dient allen anderen Trassengästen vor allem aber auch zur Orientierung, sagt Dellenbusch, der am Bahnhof Loh den Draisinenbetrieb organisiert. Dass Radler und Spaziergänger, gerade die, die das erste Mal die Trasse besuchen, diese Orientierungspunkte gut gebrauchen können, war in der Vergangenheit immer wieder mal Thema, auch beim WZ-Mobil.

„Die bisherigen Schilder konnten wir an den vorhandenen Pfosten befestigen. Nur die Rahmen, die durchgerostet waren, mussten erneuert werden“, erzählt der Ehrenamtler. „Die drei neuen Schilder wurden komplett neu gebaut.“ Bei einem Ortstermin mit der Verwaltung wurden für die Stationen Wuppertal Lüntenbeck und Wuppertal Varresbeck Lagepläne erstellt. „Für das Stationsschild Wuppertal Heubruch konnte ich den Besitzer des Grundstücks, auf dem das Stellwerk steht, dafür gewinnen, dass wir das Schild dort aufstellen können“, freut sich Dellenbusch. „Es ist immer wieder erfreulich zu erleben, wie viel Unterstützung wir für unsere Aktionen bekommen. Ich danke allen beteiligten Helfern und Spendern für ihre seit vielen Jahren“, so Dellenbusch. Benny Krüger etwa hat die Schriftzüge gemalt und die Druckdateien erstellt. Die Firma Klar habe die Schilder hergestellt und wie in den Vorjahren gespendet. „Und von der Firma Holzrichter haben wir das Material für die Pfosten und Rahmen unentgeltlich bekommen.“ Die GBA wiederum hat die Konstruktionen gebaut und die Schilder montiert. „Von der Firma Conrads hatten wir noch Farbe für Pfosten und Rahmen aus Beständen für den Anstrich der Bahnsteigüberdachung, die uns die Firma Conrads vor Jahren kostenlos gemischt hatte.“ In der letzten Woche haben dann die Mitarbeiter des Wichernhauses die Schilder aufgestellt.

Auch an der Varresbeck steht nun ein Schild. Foto: Wuppertalbewegung
Aktion der "Wuppertalbewegung"
Die Nordbahntrasse ist „neu“ ausgeschildert
Wuppertaler Rundschau, 08.07.2021

Wuppertal. Auf der Wuppertaler Nordbahntrasse stehen an allen ehemaligen Bahnstationen der Rheinischen Strecke nun Stationsschilder – außer der Mirke. Die „Wuppertalbewegung“ ließ drei für den Bereich Heubruch, Varresbeck und Lüntenbeck komplett neu herstellen. An anderen Haltepunkten wurden die durchgerosteten Rahmen erneuert.

Am Heubruch hatte zuvor der Besitzer des Grundstücks grünes Licht gegeben. „Meines Wissens gibt es die komplette Beschilderung ehemaliger Bahntrassen nur auf der Nordbahntrasse. Was für die einen eine schöne Erinnerung an ehemalige Bahnfahrten ist, dient allen Trassengästen zur Orientierung“, freut sich Rolf Dellenbusch von der „Wuppertalbewegung“.

Er dankt mehreren Helferinnen und Helfern ausdrücklich: „Benny Krüger hat wieder die Schriftzüge gemalt und die Druckdateien erstellt. Die Firma ,Klar‘ hat die Schilder hergestellt und wie in den Vorjahren gespendet. Von der Firma Holzrichter haben wir das Material für die Pfosten und Rahmen unentgeltlich bekommen. Die GBA hat die Konstruktionen gebaut und die Schilder montiert. Von der Firma Conrads hatten wir noch Farbe für Pfosten und Rahmen aus Beständen für den Anstrich der Bahnsteig-Überdachung, die uns die Firma Conrads vor Jahren kostenlos gemischt hatte. In der letzten Woche haben die Mitarbeiter des Wichernhauses die Schilder aufgestellt.“

Rolf Dellenbuschs Fazit: „Es ist immer wieder erfreulich zu erleben, wie viel Unterstützung wir für unsere Aktionen bekommen. Ich danke allen beteiligten Helfern und Spendern für ihre seit vielen Jahren anhaltende Unterstützung.“

Rolf Dellenbusch an der Draisinenstrecke an der Nordbahntrasse, die seine große Leidenschaft ist. Foto: Fries, Stefan (fri)
Rolf Dellenbusch ist „Wuppertalbeweger“
Katharina Rüth, WZ, 11.01.2020

Der 70-Jährige ist der erste Träger der Auszeichnung für das Engagement rund um die Nordbahntrasse.

Wuppertal. „Ich bin da so reingerutscht“, sagt Rolf Dellenbusch bescheiden. Reingerutscht ist er in die Wuppertalbewegung und seither einer der aktivsten Macher des Vereins. Deshalb hat der ihn jetzt ausgezeichnet – als „Wuppertalbeweger“. Rolf Dellenbusch ist der erste, der diesen Titel tragen darf.

Er selbst wurde von der Ehre überrascht, war „total gerührt“. Mit der Auszeichnung bekam er ein kleines Modell der Skulptur „Der Weg ist das Ziel“ von Hans-Jürgen Hiby, die in groß in Nächstebreck an der Nordbahntrasse steht.

Der Nordbahntrasse widmet Rolf Dellenbusch seit zwölf Jahren einen großen Teil seines Lebens. „Als ich die ersten Berichte über den geplanten Umbau gelesen habe, dachte ich, das ist eine Supersache, da kann ich gut radeln, wenn ich in Rente bin“, erinnert er sich. Er erkundete vor Ort den Verlauf der Trasse. „Da habe ich gesehen, wie toll die gelegen ist. Und mir sind so viele Ideen gekommen.“ Bei jedem Besuch neue.

Die schickte er irgendwann an Carsten Gerhardt, den Vorsitzenden der Wuppertalbewegung. Aus der ersten Mail am 11. Februar 2007 wurden bis heute mehr als 20 000. Gerhardt lobt, die Vorschläge seien „immer zielgenau, konstruktiv und lösungsorientiert“. Rolf Dellenbusch schlage Projekte vor, die er auch selber umsetzt. Das begann bald mit der Sanierung des Bahnhofs Wichlinghausen und endet nicht mit der Organisation der Draisinenfahrten am Bahnhof Loh. Rolf Dellenbusch drängt sich nicht in den Vordergrund. Aber wenn man ihn anspricht, hat er viel zu erzählen. Steckt auch nach Jahren noch voller Begeisterung.
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Aktiv für die Trasse
Projekte Rolf Dellenbusch hat sich an vielen Stellen engagiert: Er organisierte die Sanierung des Dachs am Bahnhof Wichlinghausen und dessen Lichtinszenierung, ebenso die Sanierung des Bahnhofs Loh. Dort sorgte er für einen Stromanschluss, installierte eine Bahnhofsuhr und montierte ein Lautsprechersystem. Die ehemalige Unterführung baute er zu einem Lager um und legte den Kleinkindspielplatz mit an. Er hat die Draisinenstrecke eingerichtet und betreibt sie mit seinem Team am Wochenende. Er besorgte Bahnhofsbänke für die Trasse, organisierte alte Bahnsignale, arbeitete Kilometersteine auf, entfernt unerwünschte Graffiti. Er hat den Bau des Aussichtspunkts Belvedere mitinitiiert. Und kümmert sich um die Fotodokumentation aller Arbeiten an der Trasse – auf fast 60 000 Bildern bisher.
Er erzählt, dass der Bahnhof Wichlinghausen abbruchreif schien. „Aber ich dachte: Das muss man erhalten!“ Weil gerade sein eigenes Dach erneuert wurde, überredete er den Dachdecker, sich den Bahnhof anzusehen. Der war bereit, Hand anzulegen. Und überzeugte weitere Handwerksmeister: „Alle haben gesagt: Wir beteiligen uns. Das war eine richtige Euphorie“, erinnert sich Dellenbusch.

Ein halbes Jahr habe er organisiert, dann habe er den Plan Carsten Gerhardt und dem Verein vorgestellt. Und ein Okay bekommen. Während der Arbeiten sei er jeden Tag auf der Baustelle gewesen, obwohl er noch berufstätig war.

Ein Signal rechtzeitig zum NRW-Tag 2008 besorgt

Ebenso eifrig war er beim Einsammeln alter Bahn-Signale an der Trasse. Einmal habe ihn dabei die Polizei angehalten, ihm vorgeworfen, er stehle. Seitdem hat er immer ein Schreiben der Wuppertalbewegung dabei. Ein Signal konnte er rechtzeitig zum NRW-Tag 2008 besorgen, so dass Ministerpräsident Jürgen Rüttgers es offiziell auf Grün stellen konnte.
Die Erinnerung daran, dass die Trasse einst ein Bahnweg war, ist ihm wichtig. Am liebsten hätte er überall die Schienen erhalten, um sie mit Draisinen befahren zu können. Aber dann wäre es zu eng für Radfahrer und Fußgänger geworden. Nur am Loh war etwas mehr Platz. Also setzte sich Rolf Dellenbusch dafür ein, dort Schienen liegen zu lassen.
Ursprünglich sollten die Draisinenfahrten nur zu Festen angeboten werden. Das erste dafür besorgte Fahrzeug mussten sie für ein Vierteljahr mieten. Deshalb stellte sich Rolf Dellenbusch damit an den Bahnhof, bot Fahrten an. „Die stand nicht eine Minute still“, erzählt er.

Er entschloss sich, eine eigene bauen zu lassen. Dafür wandte er sich an seinen alten Arbeitgeber, das Metallverarbeitungsunternehmen Schaeffler, bei dem er Personalreferent war. Der Ausbildungsleiter baute mit seinen Azubis eine Draisine. Eine spezielle Konstruktion ermöglicht die Hin- und Rückfahrt, ohne dass das Fahrzeug gedreht werden muss. Dellenbusch überzeugte die Dekra, die technische Abnahme kostenlos zu übernehmen.

Seither holen er und eine Gruppe Mitstreiter das Gefährt an Schön-Wetter-Sonntagen aus der extra errichteten Garage. Die Nachfrage reißt nicht ab. Mit der Draisine fahren Schulgruppen, sie wird genutzt für Junggesellinnen-Abschiede und runde Geburtstage. „Das sind so tolle Abende“, schwärmt Dellenbusch. Immer wieder hört er: „Das macht so viel Spaß.“ Bis heute seien 14 000 Fahrgäste unterwegs gewesen.

„Er hat so viel gemacht, das musste endlich mal gewürdigt werden“, sagt Carsten Gerhardt, der in Dellenbusch einen würdigen ersten Preisträger sieht. Die Idee zur Auszeichnung habe Günter Ischebeck gehabt, ebenso langjähriger Mitstreiter der Wuppertalbewegung. Gerhardt gewann für die Jury Vorwerk-Chef Jörg Mittelsten-Scheid und Knipex-Chef Ralf Putsch. Gemeinsam mit Burkhard Clingen, Schatzmeister der Wuppertalbewegung, wählten sie einstimmig Rolf Dellenbusch.

Die Auszeichnung soll künftig jährlich im Dezember vergeben werden an Bürger, die sich im Umfeld der Nordbahntrasse engagieren. Kandidaten für die nächsten Jahre „gibt es viele“, sagt Carsten Gerhardt. Vorschläge können formlos bis zum 15. Oktober eines Jahres an info@wuppertalbewegung.de gesandt werden.

Die Fahrten mit der Draisine sind bereits über die Grenzen Wuppertals bekannt.
Per Draisine die Trasse entdecken
Manuel Praest, WZ, 02.10.2018

Rolf Dellenbusch und seine Mitstreiter sorgen für den Betrieb am Loh – und freuen sich auch über viele Gäste außerhalb.

Schwarzfahren gilt nicht. „Die Fahrscheine bitte“, ruft Rolf Dellenbusch und lacht. Kurz angehalten, das Stück Pappe aus der Geldbörse geholt, Stempel mit Datum drauf, und die Besucher haben ihr Andenken an ein ganz besonderes Trassenerlebnis: Die Fahrt mit der Draisine. Vom Bahnhof Loh geht es bei schönem Wetter mehrmals in der Woche los. Ein Vergnügen, das längst über Wuppertals Grenzen hinaus bekannt ist.

„Werbung brauchen wir gar nicht“, sagt Rolf Dellenbusch von der Arbeitsgruppe (AG) Eisenbahngeschichte in der Wuppertalbewegung. „Das hat sich einfach rumgesprochen.“ Eigentlich sei es vor Jahren nur darum gegangen, zumindest einen kleinen Teil der Gleise und damit den Bahncharakter der Trasse zu erhalten. Der Großteil der Schwellen war damals nämlich schon entsorgt worden. „Das hier ist mit der letzte Bereich, wo noch Gleise liegen“, erklärt Dellenbusch.

Die Jungfernfahrt mit der Draisine absolvierten die Mitglieder am 5. Juni 2010, als das erste Teilstück der Nordbahntrasse eingeweiht wurde. Eigentlich waren Fahrten von da an nur ein paar Mal im Jahr geplant. Die Nachfrage war aber so groß, dass daraus eine regelmäßige Einrichtung wurde – und der AG kaum noch Zeit für andere Aufgaben bleibt.

Denn alles laufe ehrenamtlich, betont Dellenbusch. Auch die Fahrten sind umsonst, man freue sich aber natürlich über Spenden. Wichtig sei die Authentizität, betonen die Mitglieder. Dazu gehören eben die originalgetreuen Fahrscheine ebenso wie ein an die DB-Pläne erinnernder großer gelber Fahrplan im Schaukasten am Bahnhof oder Lautsprecherdurchsagen: „Vorsicht an Gleis 3, der Zug fährt durch“.

Der Service, gerade vor Fahrtantritt, dürfte aber deutlich besser sein als bei der Deutschen Bahn. Monika Reusch und Renate Fischer kümmern sich um die Besucher, die zum Beispiel am Bahnsteig warten müssen. „Wir sind die Hostessen“, sagen die beiden schmunzelnd.
Die Vorbereitungen der Fahrt gehen gut und gerne eine Stunde vor Fahrtbeginn los – in den Tiefen des Bahnsteigs. Unter der Klappe, wo einst die mittlerweile zugeschüttete Fußgängerunterführung vom Bahnhof Loh endete, ist zum Beispiel Infomaterial zur Nordbahntrasse und der Draisine gelagert.

Ideen für die Zukunft: Draisinen im E-Betrieb

„Viele Wuppertaler, die Besuch von außerhalb haben, gehen mit ihm Draisinefahren“, erklärt Dellenbusch. Aus England waren zum Beispiel neulich Mitfahrer dabei. Und ein Jungesellinnenabschied machte auch schon am Loh Station. Überhaupt werde das Angebot super angenommen.

Unterwegs müssen die Fahrer immer wieder winken, vor allem Kindern. „Die finden das natürlich auch ganz toll, selbst zu fahren – und das ganze Drumherum.“ Da die Strecke mehrere Gleise umfasst, ist zum Beispiel das Weichenstellen vonnöten. „Läuft heute butterweich“, ruft Norbert Fischer, einer der Mitstreiter.

Die Draisine, die in einer Garage schräg gegenüber des alten und mittlerweile zum Schmuckstück umgebauten ehemaligen Stellwerks Loh geparkt wird, wurde vor Jahren durch die Firma Schaeffler gebaut, extra angepasst an die Bedürfnisse der AG. Das umständliche Umheben des Fahrzeugs etwa entfällt. „Unsere kann in beide Richtungen fahren“, ist Dellenbusch froh.

Hin und zurück sind es zusammen gut drei Kilometer, zwei Mitfahrer müssen immer in die Pedale treten. Ein großer Spaß – aber durchaus anstrengend. Wer glaubt, Bahntrassen seien eher nicht steil, wird eines Besseren belehrt. „Meistens wird sich deshalb abgewechselt“, erklärt Siegfried Springorum von der Arbeitsgruppe.

Denn die Steigung ist nicht ohne. „20 Höhenmeter auf 730 Metern Strecke.“ Die merkt man recht schnell in den Beinen. Die Rückfahrt entschädigt aber für mögliche Strapazen, denn bergab nimmt die gut 800 Kilogramm schwere Draisine ordentlich Fahrt auf – ohne dass jemand nachhelfen muss.

Für die Zukunft haben Dellenbusch & Co. noch einige Pläne. Der Fuhrpark soll zum Beispiel vergrößert werden. Vorausschauend hat man die Garage schon etwas größer angelegt. Und möglicherweise soll die neue Draisine dann im E-Betrieb laufen. Wobei: Ein kleines bisschen Anstrengung darf ja nicht fehlen, darin sind sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe einig.
INFO – Rund um die Draisine
  • TEAM Etwa 20 Ehrenamtler sorgen für den Draisinenbetrieb. Weitere Helfer sind gerne gesehen.
  • WARTUNG Die Dekra übernimmt die jährliche Wartung der Draisine.
  • FAHRTEN Die Draisine fährt in den Sommermonaten an jedem Wochenende sonntags zwischen 14 und 17 Uhr ab Bahnhof Loh, Gleis 3. Die Fahrten sind kostenlos. „Wir freuen uns allerdings über eine Spende, um damit einen Teil unserer Kosten decken zu können“, heißt es von der Arbeitsgruppe.
  • TERMINE Außerhalb der normalen Fahrtzeiten sind Anfragen möglich: https://nordbahntrasse.de

Bei der Inbetriebnahme am Bahnhof Loh: Die Trassen-Draisine ist ein Dauerbrenner. Foto: Uwe Schinkel
Nordbahntrasse: Die Draisine bleibt auf Erfolgskurs
Stefan Melneczuk, WZ, 03.01.2014

Im vergangenen Jahr gab es etliche private Buchungen.

Loh. Im Moment ruht der Draisinenbetrieb auf der Nordbahntrasse – aber die Zeichen stehen gut, dass es ab April in eine erfolgreiche neue Saison geht: Wie Rolf Dellenbusch von der Wuppertal Bewegung im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet, gab es alleine im vergangenen Jahr insgesamt 46 private Buchungen für die Draisine am Bahnhof Loh – und das noch über den regulären Sonntagsbetrieb hinaus.

Neue Draisine in Planung und landesweite Anfragen


„Da sind wir mit unseren Kapazitäten mittlerweile am Limit“, sagt Dellenbusch, der sich aus Sicht des eisenbahnhistorischen Arbeitskreises aber auch über die große Resonanz freut: „Das hat unsere kühnsten Erwartungen übertroffen.“ Mittlerweile gibt es landesweite Anfragen, und den Draisinenfahrern sei es egal, dass man mit der gut 1600 Meter langen Strecke zwischen dem Bahnhof Loh und dem Anschlussgleis Richtung Clausen eine vergleichsweise kurze Strecke zu bieten habe. „Man darf ja nicht vergessen, dass es andere Strecken auf 20 bis 30 Kilometer bringen.“

Touren gegen eine Spende: 22 Mitarbeiter im Draisinen-Team


Die Erfahrung zeige, dass viele Ausflügler auf der Trasse die Draisinenfahrten als Zusatzangebot nutzen, „und auch an den Wuppertaler Schulen hat es sich längst herumgesprochen, was wir hier auf der Trasse zu bieten haben“, sagt Dellenbusch.

Auf mittlerweile 22 ehrenamtliche Mitarbeiter bringt es das Draisinenteam der Wuppertal Bewegung – und längst schon werden Pläne für die Zukunft geschmiedet: Der Lückenschluss an der Clausenbrücke – es geht um insgesamt 100 Meter Strecke – gehört ebenso dazu wie die Planung einer neuen Trassen-Draisine. „Sie wird auf jeden Fall leichter“, verrät Dellenbusch mit Blick auf die 1000 Kilogramm, die derzeit zu bewegen sind. „Man darf ja nicht vergessen, dass es eine voll besetzte Draisine auf ein Gewicht von anderthalb Tonnen bringt.“ So werden Gespräche mit Ingenieuren und potenziellen Sponsoren geführt, um das Projekt auf Kurs zu bringen.

Außerdem ist der Bau einer Draisinen-Garage geplant. Und gerade bei den kleinen Wuppertalern komme jede Tour gut an, sagt Dellenbusch: „Wir bekommen die Kinder oft gar nicht mehr von der Draisine runter.“

Fürs Kinderhospiz waren 250 Schüler von der Emilienstraße jetzt auf der Trasse aktiv – mit viel Unterstützung von Wuppertalbewegung, „Café Tacheles“, Kuchenspendern und vielen weiteren Helfern. Foto: Rolf Dellenbusch
Sportlich für den guten Zweck
Wuppertaler Rundschau, 08.06.2017

Wuppertal. Rund 250 Schüler der Hauptschule Barmen-Südwest an der Emilienstraße starteten am Freitag (2. Juni 2017) beim Schul-Spendenlauf für das Kinderhospiz Burgholz auf der Nordbahntrasse.

Vom Bahnhof Loh aus nahmen sie eine 700 Meter lange Laufstrecke oder eine 2.000-Meter-Fahrstrecke in Angriff, die sie auf Laufschuhen, mit dem Fahrrad, auf Inlinern oder mit dem Skateboard absolvierten.

Die Schüler hatten zuvor private Sponsoren gesucht, die für ihre Runden einen individuellen Betrag spendeten. Meist erklärten sich Eltern oder Großeltern bereit, die sportliche Anstrengung für das Kinderhospiz, das auf Spenden angewiesen ist, finanziell zu unterstützen.

Für den guten Zweck stellte auch die Wuppertalbewegung ihre beliebte Fahrrad-Draisine zur Verfügung – und gegen einen kleinen Obolus traten die Kinder nach ihrem Lauf auf den Gleisen der alten Bahnstrecke in die Pedale. Auch diese Einnahmen spendete die Wuppertalbewegung für das Kinderhospiz.

Sportlehrerin Hella Schummertz: “Vielen Schülern war nicht bewusst, wie anstrengend solch eine Fahrt auf der pedalbetriebenen Draisine sein kann. Doch hielten sie bis zum Schluss durch und waren zwar am Ende alle erschöpft, doch zufrieden mit ihren sportlichen Leistungen an diesem Tag.”

800 Meter fuhren die Kinder der Stadtranderholung mit der Draisine an der Nordbahntrasse. Foto: Otto Krschak
Ferienspaß: 17 Kinder treten in die Pedale
Nora Wanzke, WZ, 24.07.2012

Stadtranderholung besuchte die Nordbahntrasse.

Unterbarmen. Laut klingelnd und schreiend fahren sie in den alten Bahnhof Loh an der Nordbahntrasse ein. „Hallo! Wir fahren noch weiter“, rufen neun Kinder ihren Freunden, die am Bahnsteig warten, zu. „Wir wollen auch mal,“ stöhnen diese schon ungeduldig. Sie können es kaum erwarten mit der Draisine zu fahren. Antonios (7) stellt sich schonmal an, damit er als Erster die Pedale treten darf.

Den Kindern soll die Nordbahntrasse näher gebracht werden


Die Kinder verbringen ihre Sommerferien bei der Stadtranderholung der Caritas Wuppertal. Üblicherweise treffen sie sich in ihrem Stammlager in der Hottensteinschule – aber diesmal machen sie einen ganz besonderen Ausflug.

„Wir wollen den Kindern die Nordbahntrasse näher bringen. Nur vier von siebzehn Kindern kennen die Trasse“, sagt Petra Beauregard, Leiterin des Erholungsbereiches der Caritas.

Auf der Draisine sorgt Markus Thiel dafür, dass kein Kind von dem Schienenfahrzeug fällt. „Wir sind ein Bummelzug“, ruft er auf den letzten Metern ins Ziel.

800 Meter ist die momentan geöffnete Strecke lang. „Eigentlich fährt man zirka 15 Minuten. Die Kindern haben so viel Spaß, die brauchen mindestens doppelt so lang“, sagt Rolf Dellenbusch Leiter der Arbeitsgruppe Eisenbahngeschichte und Draisinentrasse der Wuppertal Bewegung.

Die Draisine ist für Viktoria der Höhepunkt der Stadtranderholung


Die Draisinenstrecke ist 1,6 Kilometer lang. Momentan ist wegen Sanierungsarbeiten nur ein Teilstück von 800 Metern geöffnet. Die Draisine fährt jeden Sonntag bei gutem Wetter von 13 bis 17 Uhr. Genaue Öffnungsangaben gibt es hier.

Endlich ist die erste Gruppe ins Ziel gefahren und die anderen Kinder dürfen nun auf die Draisine steigen. „Wenn ich pfeife geht’s los“, ruft Rolf Dellenbusch mit seiner Trillerpfeife in der Hand. Sofort treten die beiden Kinder auf dem Fahrsitzen kräftig in die Pedale. Das Schienenfahrzeug setzt sich langsam in Bewegung und nimmt an Fahrt auf. Draisinenführer Markus Thiel läuft noch einige Meter auf dem Bahnsteig mit und schiebt die Kinder heimlich an.

„Ich durfte sogar zwei Mal treten“, erzählt der siebenjährige Paul stolz. „Aber das ist so langsam“, meint sein Freund Mats (7). „Ja wie ein lahmes Fahrrad “, sagt Janne (7). Rita-Mariefee (8) empfand die Fahrt auf der Draisine hingegen richtig schnell: „Es war so cool. Ich möchte noch mal!“ Die sechsjährige Viktoria hat die Draisinentour von allen Aktionen am besten gefallen.

„Das einzige was wir den Kindern mitgeben wollen, ist wirklich Spaß zu haben“, sagt der ehrenamtliche Betreuer Domenic Busch (18).

Die Besucher vom Pflegezentrum Haus Hardt hatten sichtlich Spaß an ihrer Draisinenfahrt. Foto: Rolf Dellenbusch
Über die neue Rampe auf die Draisine
WZ 22.07.2012

Draisinenfahrten sind jetzt auch für Rollstuhlfahrer leichter möglich.

Wuppertal. Für Mütter mit Kinderwagen und für Behinderte wird es nun leichter, auf der Draisine auf der Nordbahntrasse mitzufahren. Die Arbeitsgruppe Eisenbahngeschichte und Draisinen der Wuppertalbewegung hat ihr Angebot erweitert, um den genannten Gruppen die Mitfahrt zu ermöglichen.

Vergangene Woche wurde die neue Rollstuhlrampe eingeweiht, auf der etwa ein Rollstuhlfahrer mühelos auf die Draisine fahren kann. Das neue Gerät wurde bei der Einweihung mit Besuchern des Pflegezentrums Haus Hardt erfolgreich getestet, wie Rolf Dellenbusch von der Wuppertal Bewegung mitteilt.

Am Bahnhof Loh werden seit dem vergangenen Jahr auf ehemaligen Gleisen der Rheinischen Eisenbahnstrecke neben der Nordbahntrasse Draisinenfahrten angeboten. Bisher geschah das mit geliehenen Modellen. Rolf Dellenbusch von der Arbeitsgruppe Eisenbahngeschichte und Draisinentrasse hatte die Schaeffler Technologie GmbH (FAG) gewinnen können, eine neue Draisine zu konstruieren.

Rund 140 Auszubildende aus den drei Lehrjahren haben neun Monate in den Lehrwerkstätten gebaut. Dieses Modell hat ein von Schaeffler neu entwickeltes Vorwärts-Rückwärts-Getriebe.

Nordbahntrasse: Letzte Chance für alle Draisinen-Fans
Von Stefan Melneczuk, WZ 28.10.2011

An diesem und am nächsten Sonntag gibt es noch mal Touren vor der Winterpause.

Wuppertal. Daran ändert selbst der goldene Oktober nichts: Der Winter naht, und mit ihm die Pause der Nordbahntrassen-Draisine. An diesem und am kommenden Sonntag, 30. Oktober und 6. November, ist sie noch einmal am Bahnhof Loh im Einsatz, jeweils von 13 bis 17 Uhr. „Die Fahrten sind kostenlos, wir bitten jedoch für den Ausbau und die Unterhaltung der Strecke um eine Spende“, sagt Rolf Dellenbusch von der Wuppertalbewegung.

Pläne für eine zweite Draisine – wegen großer Nachfrage

Und die Bilanzen können sich nach der ersten Saison sehen lassen: Auf der gut 800 Meter langen Strecke zwischen Bahnhof und Stellwerk kamen allein an drei Tour-Tagen insgesamt 575 Passagiere zusammen. Längst wird nach der erfolgreichen Testphase darüber nachgedacht, eine zweite Draisine bauen zu lassen.

Im nächsten Jahr wächst die Strecke von 800 auf 1600 Meter Länge

„Dass uns jetzt die 800 Meter zwischen der Buchenstraße und dem Bahnhof zur Verfügung stehen, verdanken wir dem Einsatz der Firma Garschagen aus Remscheid“, berichtet Dellenbusch: „Obwohl sie Aufträge bis in den Dezember hinein hatte, hat sie kurzfristig und innerhalb von drei Tagen Bauzeit vor dem Trassenfest 100 Meter Gleisstrecke, mit Unterstützung des Wichernhauses, über die Brücke an der Schönebecker Straße verlegt.“ Nach Ende der Arbeiten an der Brücke Konsumstraße im Frühjahr geht der Gleisbau weiter. Dellenbusch: „Danach steht uns die gesamte Strecke von etwa 1600 Metern zur Verfügung.“

Viele Nationen feiern auf der Trasse
Von Wolfgang Wohlers , WZ, 9.10.2011

Viele Besucher genießen das Programm– und unterstützen die Wuppertalbewegung.

Loh. Wie von den Veranstaltern gewünscht, wurde die Nordbahntrasse am ehemaligen Bahnhof Loh gestern zum Ort der Begegnung. Wo Waffeln und Falafel oder Lahmacun und Trassen-Grillwurst in enger Nachbarschaft angeboten wurden, schoben sich am frühen Nachmittag unzählige Besucher über das von der Wuppertal-Bewegung, dem Ressort Zuwanderung und Integration und der Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz organisierte Trassenfest.

Die aufgebauten Stände für Speisen und Getränke wurden vorrangig von Gruppierungen mit Migrationshintergrund bewirtschaftet, so dass das Angebot abwechslungsreicher war als bei vergleichbaren Festen. Mittendrin eine Bühne, auf der ein internationales Musik-, Gesangs- und Tanzprogramm ebenso die Aufmerksamkeit der Gäste auf sich zog wie die “rope scipping”-Gruppe des VSTV mit ihren Springseilen gleich nebenan.

Dem Konzept „Wuppertaler bewegen die Stadt” entsprechend, gab es auch Torwand-Schießen für Kinder, einen Kicker und einen Informationsstand des ADFC für die Freunde es Radfahrens. Am östlichen Ende des Festgeländes betreute der LCW einen Sponsorenlauf, , bei dem es um die Finanzierung von Spielgeräten ging.

Zahlreiche Besucher nutzten den Tag, um sich die vieldiskutierte Trasse aus der Nähe anzusehen. So zum Beispiel Ute und Dieter Mallasch. „Wir finden es gut, dass es hier erkennbar einen Fußweg und einen Radweg gibt”, sind sie sich einig. Auch das internationale Flair des Festes gefällt.

Die neue Draisine wird begeistert begutachtet

Das sieht auch Jutta Lindemann so. „Die Multikulti-Atmosphäre ist toll”, sagt sie. Eine ganz andere Sache begeistert Ulrich Grotstollen. „Die ist ja genial”, ruft er, als er die neue Draisine erblickt, die auf jeder Fahrt voll besetzt ihre Bewährungsprobe besteht. Als Mitglied des Vereins Wupperschiene hat er für dieses Schienenfahrzeug natürlich einen besonderen Blick. „Das ganze Projekt auf der ehemaligen Bahntrasse ist eine tolle Arbeit. Es ist nur seltsam, dass es immer wieder Hindernisse gibt”, meint er. Einen Blick auf das gesamte Projekt werfen die Mitglieder der Wuppertalbewegung Brigitte und Rolf Heimann. “Wir sind heute hier, weil wir noch erleben möchten, dass die Trasse fertig wird”, sagen sie und finden Unterstützung bei Anita und Herbert Winkelsträter. „Wir sind hergekommen. um die Wuppertalbewegung zu unterstützen in der Hoffnung, dass die Strecke bald durchgängig ist”, sagt Herbert Winkelsträter und spricht damit sicherlich den meisten Besucher aus der Seele.

Die Draisine auf der Trasse ist startklar
Patrizia Labus, WZ, 06.10.2011

Nordbahntrassen-Besucher können am Bahnhof Loh ab Sonntag Draisinen-Touren machen. Am Mittwoch gab’s den Sicherheits-Check.

Wuppertal. Ihr ganzes Gewicht legen die vier Auszubildenden von Schaeffler-FAG in die Pedale. „Männer, treten“ ruft einer von ihnen, um seine Kollegen anzutreiben. Es ist die Generalprobe: Ein Dreivierteljahr haben die jungen Männer ehrenamtlich an der Draisine gearbeitet, die mit Pedalantrieb wie ein Fahrrad in Bewegung gesetzt wird. Am Sonntag beim Trassenfest am Bahnhof Loh können sie auch Besucher ausprobieren.

Bis zu zehn Personen finden auf der Draisine Platz

„Wir haben im vergangenen Jahr auf der Nordbahntrasse eine Draisine gemietet und die stand kaum still. Also dachten wir, es wäre Zeit für eine eigene“, erklärt Rolf Dellenbusch von der Wuppertalbewegung. Und da steht sie nun: mehr als vier Meter lang, 800 Kilogramm schwer, mit Platz für vier Fahrer und sechs Mitfahrer auf zwei Sitzbänken, höchstens 15 Stundenkilometer schnell. Bevor Trassenfest-Besucher damit losradeln können, musste am Mittwoch aber erst noch die Sicherheit geprüft werden. „Voraussetzung ist, dass kein Verletzungsrisiko bei der Nutzung entsteht“, sagt Dieter Rosenbaum von der Dekra, der kostenlos die sogenannte UVV-Prüfung (das steht für Unfall-Verhütungs-Vorschriften) vornimmt.

„Man kann Eisenbahntechnik zum Anfassen erleben.“
Rolf Dellenbusch, Wuppertalbewegung

Dazu beschleunigen die Erbauer die Draisine auf Höchstgeschwindigkeit und bremsen dann voll ab. Zunächst ist der Prüfer mit dem Ergebnis auf nasser Strecke nicht zufrieden, doch beim zweiten Versuch schaffen die Scheibenbremsen die nötige Bremswirkung von 2,2 Metern pro Sekunde. „Alles in bester Ordnung“, befindet Rosenbaum. Damit ist die Draisine fahrbereit.
Aufgrund der Arbeiten an der Nordbahntrasse und den Brücken Konsumstraße und Schönebecker Straße hat die Testroute zurzeit nur eine Länge von 800 Metern. „Aber wenn alles fertig ist, wird sie 1,6 Kilometer lang sein“, freut sich Dellenbusch (siehe Kasten). Dabei werden Draisinen-Fahrer nicht nur tüchtig trampeln müssen, sondern auch selbst Weichen stellen und Signale beachten. „So kann man Eisenbahntechnik zum Anfassen erleben.“ In den Sommermonaten soll die Draisine sonntags zwischen 13 und 17 Uhr ab Bahnhof Loh fahren. Kosten soll die Fahrt nichts, aber die Wuppertalbewegung bittet um Spenden.

Eine Draisine für die Wuppertalbewegung
WZ, 19. April 2011

Arbeitsgruppe hat bald ein eigenes Schienenfahrzeug.

Loh. Ab und an erfüllt die Nordbahntrasse sogar noch ihre ursprüngliche Aufgabe – zumindest fast. Eine Arbeitsgruppe der Wuppertalbewegung schickt regelmäßig eine Draisine auf die Strecke.

Auch am Samstag waren damit Eisenbahnfreunde aus Leipzig und Mannheim unterwegs. „Wir waren anfangs überrascht, wie begeistert die Leute waren“, erinnert sich Organisator Rolf Dellenbusch. Die Draisine sei im vergangenen Sommer praktisch im Dauerbetrieb gewesen. „Bislang mussten wir uns die Draisine immer noch leihen, aber bald haben wir unsere eigene“, sagt Dellenbusch. Derzeit werde an einem Prototyp gebastelt, im Mai soll der zu seiner Jungfernfahrt starten. est

Die Trasse erwacht: Eine Zeitreise zu Dornröschens Geheimnissen
Julia Perkowski, WZ, 20.07.2010

Auftakt zur WZ-Sommer-Serie: Ein Ausflug zu den wichtigsten Bahnhöfen der Rheinischen Strecke gibt Einblicke in Wuppertals Vergangenheit.

Wuppertal. Langsam schlängelt sich der Reisebus durch kleine Straßen in Wichlinghausen. Gleichsam am Ende der Welt, so scheint es den Fahrgästen, hält er an und öffnet seine Türen. Die Passagiere steigen aus, klettern durch ein Loch im Zaun.
Ein seltsames Bild für einen Außenstehenden – für die kleine Gruppe, die mit Stadtführer Frank Khan unterwegs ist, ein echtes Erlebnis. Sie unternimmt eine Rundfahrt zu den Bahnhöfen der Nordbahntrasse – auf den Spuren einer Verkehrsstrecke, die ein jahrelanger Dornröschenschlaf an den Rand Wuppertals gedrängt hat.
Erste Station: Bahnhof Wichlinghausen. 2007 wurde er zum Testobjekt. Hier entstanden die ersten Teile der asphaltierten Nordbahntrasse, wurden Schienen entfernt und neue Wege gebaut, wo bis 1991 vor allem Güterzüge fuhren und unter anderem Weltfirmen wie die Waschmittelfabrik Luhns belieferten.
Sehr wenige Relikte aus dieser Zeit sind noch am Bahnhof Heubruch zu sehen. Das kleine Gebäude, als Bahnhof nicht mehr zu erkennen, verfällt langsam. Doch Frank Khan haucht Gleisen und Gemäuern wieder Leben ein, berichtet von den vielen Unternehmen, die damals an der Strecke angesiedelt waren – etwa die Genossenschaft “Vorwärts”, in deren Keller ein Gleisanschluss von der Trasse aus führte.

Skater, Radler, Draisine –
am Bahnhof Loh herrscht Hochbetrieb

Die Mitfahrer hören gebannt zu – unter ihnen sind auch die Brüder Daniel (12) und Julius (8) Kistner. Sie sind von ihrem Opa zur Tour eingeladen worden: “Das ist für uns total interessant, weil Opa hier früher selbst gearbeitet hat und regelmäßig mit der Bahn gefahren ist,” erzählen die beiden und machen sich gemeinsam mit den anderen Teilnehmern auf den Weg zurück zum Bus.
Die älteren unter den 35Mitfahrern tauschen Erinnerungen aus: “Ja, das weiß ich auch noch, wie Mutter uns früher hierher mitgenommen hat, um Vater vor dem Bahnhof abzuholen,” berichtet ein älterer Herr einem Weggefährten.
Die Tour geht weiter, führt über die schmalen Straßen am Rott Richtung Rudolfstraße und den Bahnhof Loh. Hier ist um die Nachmittagsstunde Hochbetrieb. Erwachsene auf Inline-Skates und Kinder auf Fahrrädern bewegen sich auf dem etwa zwei Kilometer langen Stück der Trasse. Die Draisine ist heute im Dauereinsatz.

Sieben Tunnel, vier Viadukte, 33 Brücken
und 200 Stützmauern

Auch Lutz Eßrich von der Wuppertal Bewegung nimmt an der Tour teil, erklärt die Strecke der Trasse in wenigen Sätzen: Sieben Tunnel, vier Viadukte, 33 Brücken und 200 Stützmauern – nackte Zahlen zur Nordbahntrasse, die beeindrucken. Die kleine Gruppe macht sich wieder auf den Weg. “Dann halten Sie jetzt bitte die Reisepässe bereit, der nächste Halt ist in Elberfeld,” witzelt Khan und stimmt die bunte Gruppe fröhlich ein auf den nächsten Zwischenstopp.
Es sind an diesem Tag nicht nur die alt eingesessenen Wuppertaler, die bei der Tour ihre Stadt und die Geschichte wiederentdecken. Christof Hilgert ist zugezogen, kommt aus der Gegend um Düsseldorf: “Meine Frau und ich können uns keinen besseren Platz zum Leben vorstellen,” sagt der Familienvater und lauscht mit seinem Sohn Max den Ausführungen zum Bahnhof Mirke. Von Elberfelds einstigem zweiten Hauptbahnhof geht es über den Ottenbrucher, Dorper und Varresbecker Bahnhof zurück nach Oberbarmen. Wuppertals Dornröschen hat nun ein paar Geheimnisse weniger.

Die Trasse erwacht: Eine Zeitreise zu Dornröschens Geheimnissen
WZ, 13.07.2010

Wuppertal. Freie Fahrt voraus! Wer am heutigen Sonntag von 13 bis 17 Uhr auf der Fahrrad-Drasine in die Pedalen treten möchte, ist auf der Nordbahntrasse genau richtig. Das Team der Wuppertal Bewegung bietet Fahrten auf dem Rad- und Wanderweg am Bahnhof Loh, auf Bahnsteig 3, an. Es ist geplant, das Angebot von Drasinen-Fahrten regelmäßig anzubieten..

Wuppertal jubelt: Die Nordbahntrasse ist eröffnet
Robert Maus, WZ, 06.06.2010

Radeln, Skaten, Laufen und Staunen – tausende Gäste kamen auf die Trasse und waren voll des Lobes.

Wuppertal. Das erste Teilstück der Nordbahntrasse ist eröffnet. Tausende Wuppertaler strömten am Wochenende bei Kaiserwetter über die zwei Kilometer lange Teilstrecke und feierten am Bahnhof Loh eines der Leuchtturmprojekte in der Stadt. Es wimmelte nur so von Radlern, Skatern, Wanderern, Rollerfahrern oder einfach nur Menschen, die sehen wollten, wie der Prototyp jener Strecke aussieht, die einmal fast ganz Wuppertal miteinander verbinden soll.

 “Das ewige Schlechtreden unserer Stadt geht mir nachhaltig auf den Geist.”
Peter Jung, Oberbürgermeister

Am Loher Bahnhof herrschte das pralle Leben: Ob Zirkus Krümel mit einer radelnden Artistik-Einlage, bergische Trommler, der Rotter Bürgerverein oder ab der Allgemeinde Deutsche Fahrrad Club, ihnen allen war gemein, dass sie sich einfach freuten. Die Nordbahntrasse, und das war eindeutig aus den vielen Gespräche herauszuhören, gibt der Stadt Wuppertal Lebensqualität zurück in einer Zeit, in der die öffentliche Diskussion von negativen Meldungen und Spardebatten geprägt wird.

Da war es denn auch kein Wunder, dass die politische Prominenz bei der Einweihung der Trasse nicht fehlte. Carsten Gerhardt, der Vorsitzende der Wuppertal Bewegung, eröffnete das Teilstück mit einer ebenso kurzen wie prägnanten Rede. Das war jedoch kein Wunder, diese war, wie er stolz ausführte, von seiner siebjährigen Tochter Meara geschrieben worden. Der Inhalt: “Das ist eine tolle Trasse, auf der man ganz viel machen kann – und viel Spaß dabei.”

Ganz dabei bewenden ließ Gerhardt es doch nicht und ergänzte, dass die Wuppertal Bewegung alleine 100 Tonnen Schrott von der Trasse entfernt hatte und dass ihm die Diskussionen um den Schutz der Fledermäuse noch Sorgen bereiten. “Es stimmt mich traurig zu sehen, dass wir in vier Wochen Arbeit das Teilstück bauen konnten und es uns in dieser Zeit nicht gelungen ist, einen Termin mit den Umweltschützern zu vereinbaren”, sagte Gerhardt und erneuerte sein Angebot, dass eine der beiden Röhren des Tunnels Schee für Menschen und die andere ür Fledermäuse genutzt werden könnten.

Das Land NRW unterstützt den Trasenbau, weswegen es sich Verkehrsminister Lutz Lienenkämper nicht hatte nehmen lassen, bei der Eröffnung ebenfalls anwesend zu sein. Er konstatierte: “Das ist ein sehr guter Tag für Wuppertal”, und forderte die Stadt, die Wuppertal Bewegung und die Umweltschützer auf, eine pragmatische Kompromisslösung für den Schutz der Fledermäuse zu finden. Lienenkämper sagte für diesen Prozess ausdrücklich die Hilfe seines Ministeriums zu.

 “Ein guter Tag für Wuppertal.”
Lutz Lienenkämper, NRW-Verkehrsminister

“Es ist ein erster Schritt”, stellte Oberbürgermeister Peter Jung fest und fügte an: “Die Nordbahntrasse ist eine wunderbare Idee und das erste Teilstück eine tolle Umsetzung.” “Lassen Sie uns aufeinander zugehen”, forderte auch Jung alle Beteiligten auf, einen Kompromiss auf der Trasse zu finden.

Zu den Ein-Euro-Jobbern des Zweiten Arbeitsmarktes, ohne die das Teilstück heute in dieser Form nicht existieren würde, sagte er: “Darauf können Sie stolz sein, lassen Sie sich das nicht von Kleingeistern kaputt machen.” Damit spielte Jung auf eine Protestveranstaltung der autonomen Szene an, die zuvor moniert hatte, dass Ein-Euro-Jobber auf der Trasse ausgenutzt würden.

Eines verband Redner und auch die Menschen auf der Trasse: Sie hatten Spaß. Da passte die Aussage von Jung: “Das ewige Schlechtreden unserer Stadt geht mir nachhaltig auf den Geist”, wie die Faust aufs Auge. Während und nach des offiziellen Teils strömten immer weiter Schaulustige auf des Gelände des Bahnhofs, die Draisine fuhr im Dauereinsatz und auf der neuen Trasse selbst war es so voll, dass es an ein Wunder grenzte, dass es zu keinen größeren Karambolagen zwischen Radlern, Skatern und anderen Trassen-Gehern kam.